PICT5737In die Jugend zu investieren bedeutet, in die Zukunft zu investieren,“ unter diesem Motto begann der Ausbau der neuen Jugendräume im Teublitzer Pfarrheim.  „Es soll ein Platz werden, an dem wir daheim sind und einfach das tun können, was wir wollen,“ erklärt Matthias Zankl vom „Projekt M“ das Vorhaben den Gruppenleiterinnen der Ministranten. In der Tat ist es eine große Aufgabe, die sich die Teublitzer Ministranten und Kolpingjugend mit den Ausbau der Jugendräume auf ihre Fahnen geschrieben haben.

„Mir geht es vor allem darum, dass ihr einen Platz habt, den ihr einfach für sich nutzen können.“, ergänzt Pfarrer Michael Hirmer bei einem Besprechungstermin den jungen Leuten. „Hier könnt ihr nicht nur einfach eure Gruppenstunden halten, sondern auch einfach so eure Zeit verbringen, wenn ihr Lust habt.“ „Deshalb muss der neue Jugendraum unter dem Dach des Teublitzer Pfarrheims vor allem „chillig“  sein“, wünscht sich Sophie Niederalt, die eine Ministrantengruppe der 6. Klasse leitet.

Damit der Raum auch den gemütlichen Ansprüchen der Jugendlichen genügt, hat die Gruppe „Projekt M“ der Kolpingjugend auch schon gut vorgearbeitet. Allen voran haben Stefan Weiß, Thomas Zimmer und Matthias Zankl den Raum komplett ausgeräumt. „Das war gar nicht so einfach,“ stellte  Stefan Weiß fest, „denn hier wurden nicht nur die Kommunion- und Nikolausgewänder gelagert, sondern vor allem Überbleibsel aus fast 80 Jahren Pfarreigeschichte.“ So mussten erst einmal die erhaltenswerten Gewänder in den Keller des Pfarrheims umgelagert werden. „Dann haben wir kurzen Prozess gemacht,“ stellten mit einem Augenzwinckern  Matthias Zankl und Stefan Weiß fest. Mit großen und groben Werkzeug wurde alles was übrig war klein gemacht, aus dem Fenster geworfen und in die Verbrennungsanlage bzw. zum Recycling-Hof gebracht.

Pfarrer Hirmer kann zu dieser Aktion nur schmunzeln: „Wenn man der Jugend freien Raum lässt, dann packen sie die Dinge eben auf ihre Art an.“ Aber letztlich wurde auch so  das Ziel erreicht. Der Dachgeschossraum ist leer, die alten Fußböden sind entfernt und es kann der nächste Bauabschnitt beginnen.

Nun beginnen die professionellen Arbeiten:  Leitungen für Heizung und Wasser müssen fachmännisch verlegt werden. Erfreulicherweise hat dafür die Kirchenverwaltung rund  7500 Euro zur Verfügung gestellt.  „Aber das seid ihr uns Wert,“ stellt Pfarrer Michael Hirmer fest.  „Danach sind wir wieder an der Reihe,“  fällt ihm Matthias Zankl ins Wort. „Wir Jugendliche vom Projekt M verlegen dann den neuen Fußboden. Laminat soll es sein.“

„Außerdem,“ so Stefan Weiß, „wird eine Soundanlage sowie Laptops und Beamer verbaut.“ Doch da meldeten auch schon  die Gruppenleiterinnen ihre Ideen an: „Wir wünschen uns  auch ein chilliges Sofa und eine Teeküche. Und die Wände wollen wir selbst bemalen und gestalten.“

Für Pfarrer Hirmer ist das aber alles noch zu wenig, denn der neue Gruppenraum soll die Qualität der Gruppenstunden verbessern. „Jede Gruppe soll ihren Schrank bekommen, um Materialien zu lagen, die für die Gruppenstunden verwendet werden können.“ Als der Pfarrer dann postwendend eine lange Liste von Juliette Röhl und Tina Emmert präsentiert bekommt, meinte dieser: „Gut, dass ihr so kreative Ideen für eure Gruppen habt. Wir müssen das Schritt für Schritt bis Weihnachten umsetzen,“ meinte der für die Jugend überaus positiv eingestellte Pfarrer Hirmer. 

„Wir könnten uns doch für unseren Gruppenraum Hilfe holen“, lautete der Vorschlag von Matthias Kalb, der virtuell über Whats-App die Leiterrunde mitverfolgte. „Wieso suchen wir uns nicht Sponsoren?“ Pfarrer Hirmer versprach, einen Aufruf in der Kirche und über den Pfarrbrief zu starten. So werden nun Sponsoren gesucht, die z.B. einen Quadratmeter neuen Fußboden für 8 Euro , gut erhaltene Brett- und Gesellschaftsspiele sowie ein „chilliges“ Sofa sowie Küchenmöbel beisteuern können.

Wie Pfarrer Michael Hirmer in einem Gespräch mit der MZ erklärte, sind die neuen Jugendräume  Teil eines neuen Gesamtkonzeptes für die pastorale Nutzung des Teublitzer Pfarrheimes. Bereits neu entstanden ist ein Medien- und Bildungsraum im Erdgeschoss, der gemeinsam mit dem Weltladen genutzt wird. Für Menschen mit Gehbehinderungen soll ein Lift installiert werden, so dass auch mit Rollator und Rollstuhl der Pfarrsaal erreichbar ist. Zum besseren Brandschutz werden entsprechende Türen und eine Außentreppe eingebaut. Dieses Großprojekt wird aus Spenden und Kirchensteuermittel sowie einem großen Zuschuss der Diözese Regensburg finanziert.

Derzeit wird das Pfarrheim von über 60 Gruppen, Verbänden und kirchlichen Vereinen genutzt. So dass über das Jahr gerechnet täglich zwei Veranstaltungen oder Treffen im Pfarrheim stattfinden. „Was gibt es schöneres für eine Pfarrgemeinde, wenn Leben in der Bude ist.“, freut sich nicht nur Pfarrer Hirmer sondern vor allem die Jugendlichen auf ihr neues Domizil.