Pfarrei Teublitz 016Einem ganz besonderen Geheimnis waren die Mitfeiernden des Ostermontags-Gottesdienstes auf der Spur: Dem Geheimnis des Glaubens! – Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Gruppe DoReMi, die Gospel sang. – Was es mit dem Geheimnis auf sich hat … siehe unten:

 



Vorleser

Geheimnisse faszinieren uns Menschen. Wer in ein Geheimnis eingeweiht wird, fühlt sich wichtig, weil er etwas weiß, das anderen verborgen bleibt. Das ist bei beiden Arten von Geheimnissen so:

Da ist zum Beispiel Marie, die eine Überraschungsparty für ihre beste Freundin organisiert hat und vor Vorfreude fast platzen könnte. Wird alles klappen? Werden alle Gäste kommen? Wie wird ihre beste Freundin auf dieses unvorhergesehene Fest reagieren? Marie freut sich darüber, dass sie schon weiß, wie alles werden soll, während ihre Freundin noch nicht einmal etwas ahnt.

Da sind zum Beispiel die beiden Jünger in Emmaus. Erst beim Brotbrechen bemerken sie, dass der Fremde ein Bekannter ist: Es ist Jesus, ihr Freund! Dieses Geheimnis, dieses Wunder oder Mysterium, wollen sie so schnell wie möglich den anderen erzählen. Sie brechen noch in der gleichen Stunde wieder auf und laufen die gut elf Kilometer zurück nach Jerusalem, um den anderen davon zu berichten. Dieses Geheimnis soll nicht geheim bleiben!

Wie sieht es mit uns aus? Wir empfangen jeden Sonntag Brot und Wein. Das werden zumindest die Menschen sagen, die nicht in das Geheimnis eingeweiht sind. Denn mit den Augen sehen sie nur, wie wir Brot und Wein gereicht bekommen. Sie können nicht ahnen und nicht erkennen, dass hier etwas viel Größeres geschieht. Wir glauben, dass Jesus sich uns selbst schenken wird. Was aussieht und schmeckt wie Brot und Wein, ist Gott. Das ist unser Geheimnis, das keinesfalls geheim bleiben darf.

Bei Maries Geheimnis geht es um eine Geburtstagsüberraschung. Die wird bestimmt gelingen, ist aber nächste Woche schon vorüber. Das »Geheimnis unseres Glaubens« wird uns dagegen unser ganzes Leben lang begleiten. Es erzählt von der Freundschaft mit Gott, dem wir in Brot und Wein und in seinem Wort begegnen können, der durch andere Menschen zu uns spricht oder uns im Gebet begegnet. Er lädt uns ein, ihn zu entdecken!

Kind 1:

Ich habe meine Taufkerze in die Kirche gebracht. In ihr steckt ein Geheimnis: Wie sie an der großen Osterkerze angezündet wurde, steckt uns Gott mit seiner Liebe und seinem Licht an.

Kind 2:

Gott liebt uns Menschen. In der Taufe haben wir mit ihm Freundschaft geschlossen. Er begleitet unseren Lebensweg, wie er mit seinen Freunden nach Emmaus gegangen ist. Wir können ihn nicht immer auf Anhieb erkennen, aber das ging ja auch den beiden Jüngern so. Gott ist wie die Flamme auf unseren Kerzen: Wir können ihn nicht festhalten oder berühren, aber er wärmt und erhellt unser Leben. Er vergibt und begleitet uns, und wir bleiben für immer mit ihm verbunden. Das ist das Geheimnis unserer Taufe.

Kind 3:

Ich bringe das Evangeliar (Lektionar). In ihm steckt ein Geheimnis: Es sieht aus wie ein Buch. aber wenn wir daraus lesen, spricht Gott zu uns.

Kind 4:

Wir können diesem Geheimnis ein wenig auf die Spur kommen: Wer sich dieses Buch anschaut, merkt, dass es besonders wertvoll gestaltet ist. Eine Tageszeitung ist heute interessant, aber morgen liest sie keiner mehr. Sie wird auf billiges Papier gedruckt und hat nur kurzen Bestand. Aber dieses Buch ist kostbar. Wer es sieht, merkt: Da muss etwas Besonderes drinstehen! Die Botschaft Jesu ist keine »Eintagsbotschaft«. Sie ist wertvoll und wichtig. Und Gott spricht jedes Mal neu durch sein Wort zu uns, wenn wir daraus lesen. Gott ist in seinem Wort. Das ist das Geheimnis seiner Botschaft.

Kind 5: Wir bringen Brot und Wein. In ihnen steckt ein Geheimnis: noch sind es Nahrungsmittel. aber Gott wird sie verwandeln und uns darin begegnen.

Kind 6: Gott schenkt sich in Brot und Wein selbst. Jeden Sonntag feiern wir seinen Tod und seine Auferstehung aufs Neue. So wie die Emmaus-Jünger ihn erkannten, so erkennen wir Gott, auch wenn unsere Augen nur Brot und Wein sehen. In der heiligen Messe beten wir jedes Mal ein Geheimnis so laut und klar, dass es jede und jeder hören kann. Das »Geheimnis des Glaubens« ist nichts, was wir nicht weitersagen dürfen – ganz im Gegenteil! Alle sollen es wissen, auch wenn unser Verstand es nicht begreifen kann: Brot und Wein werden zu Leib und Blut Jesu! Das feiern wir. Gott lädt uns ein, ihn in diesen Zeichen zu entdecken. Das ist das Geheimnis unseres Glaubens.

Meditation

Pssst! Kannst du ein Geheimnis für dich behalten? Brauchst du aber nicht! Dieses Geheimnis darfst du weitererzählen. Sollst du weitererzählen. Musst du weitererzählen. Das »Geheimnis unseres Glaubens«: Jesus ist auferstanden und lebt. Das feiern wir. Er ist in Brot und Wein unter uns. Bis er wiederkommt. Dieses Geheimnis darf nicht geheim bleiben, weil es Menschen glücklich macht. Dich. Und mich. Und Gott auch. Entdecke das Geheimnis – jedes Mal neu!

 

Teublitz, 22. April 2019