Pfarrei Teublitz 2001Mit dem 154. Telemann-Konzert in der Saltendorfer Wallfahrtskirche „Mariä Heimsuchung“ wurde am Fest „Taufe des Herrn“ die weihnachtliche Festzeit abgeschlossen. Musik von Georg Philipp Telemann und einiger seiner Zeitgenossen standen auf dem Programm dieser weihnachtlichen Feierstunde. Die musikalischen Formen reichten dabei vom Lied bis hin zur Kantate und „Geistlichem Konzert“ und von Ciacona, Partita, Pastorale bis hin zum Concerto.

 

 

Zum Auftakt als Einleitung spielte Norbert Hintermeier Oberpfälzer Orgelmusik des gebürtigen Rodinger Komponisten Marianus Königsperger. Michael Keseberg (Bass) stellte die wohl bekanntesten Weihnachtslieder aus dem „Schemelli’s Musicalischem Gesangbuch“ aus dem Jahre 1736 vor. Diese Lieder hat Johann Sebastian Bach in diesem Gesangbuch bearbeitet. Das bekannte Lied „Ich steh an deiner Krippen hier“ und das sehr innig vorgetragene Lied „O Jesulein süß, o Jesulein mild“ waren die passende Einstimmung zu den vokalen Vorträgen. Den ersten Musikblock beschloss Robert Traurig mit einer sehr fein vorgetragenen Pastorale für Violine des zu Telemanns Zeit in München wirkenden Evaristo Felice Dall’Abaco.

In die frühe Barockzeit führten die Konzerte bzw. Kantaten von Johann Vierdanck und Julius Johann Weiland. Michael Weigert (Tenor) und Michael Keseberg erfreuten mit ihren, wie „für diese Musik gemachten Stimmen“, die zahlreichen Zuhörer in der Saltendorfer Kirche. Johann Wiendl und Robert Traurig korrespondierten gleichsam mit ihren Violinen zu den Gesangsstimmen. Kathrin Thomann (Violoncello) und Norbert Hintermeier bildeten die Continuogruppe dazu. Zwischen diesen Barockkantaten und einer sehr gefälligen Pastorella für Singstimmen und Instrumente spielte Michael Rauscher (Violine) werkgerecht und ausdrucksstark die Sätze aus der Partita in G-Dur von Telemanns „Kleiner Kammermusik“. Der Lobpreis Marias, das „Magnificat“, ein Höhepunkt des kirchlichen Abendlobs, wurde äußerst ansprechend von Michael Weigerts weichen Tenorstimme vorgetragen. Abwechselnd wurden durchkomponierte Verse von Innocentio Vivarino mit Choralverse, die Michael Keseberg übernahm. Hier zeigten die Sänger auch ihre große Kenntnis kirchenmusikalischer Gesänge und deren Darbietung. Zwei schöne Sätze Mozartscher Musik bot Johann Wiendl (Violine) passend und anmutig zu diesem Jubelgesang dar. Diese mündeten in das Saltendorfer „Angelusläuten“. Pfarrer Michael Hirmer, der die einzelnen Konzertteile mit Meditationen gliederte, sprach den „Engel des Herrn“. Beim abschließenden „Concerto“ des Telemann- Zeitgenossen Johann Valentin Rathgeber überzeugten nochmals die festlich musizierenden Instrumentalisten. Sänger, Musiker und Besucher stimmten in das gemeinsam gesungene Weihnachtslied „Nun freut euch, ihr Christen“ als Schlusslied ein.

Foto: Die weihnachtliche Festzeit schlossen die Akteure unter der Leitung von Kirchenmusiker Norbert Hintermeier (Orgel) mit dem Telemannkonzert ab.

 

Saltendorf, 12. Jan´20