Pfarrei Teublitz001Schon am 19. Juni 2018 beschloss der Teublitzer Stadtrat, eine Straße nach Pfarrer Dr. Karl Hofmann zu benennen. Mitten in der Corona-Krise wurden nun die Schilder an der Pfarrer-Hofmann-Straße angebracht. Für die aktuellen Geistlichen von Teublitz, Pfarrer Michael Hirmer und Pfarrvikar P. John Mathew ist, ist dies nicht nur ein Grund zurück zu blicken.
„Für mich ist Pfarrer Dr. Hofmann ein Vorbild als Seelsorger.“, beschreibt Pfarrer Michael Hirmer seinen großen Vorgänger, „In schwerer Zeit war er den Menschen nahe, stärkte und tröstete sie durch sein Gebet und linderte Not, wo er nur konnte.“ In schwerer Zeit war es Dr. Karl Hofmann, der am Ende des zweiten Weltkrieges den alliierten Soldaten entgegen eilte, um so der Zerstörung der Ortschaften Teublitz, Saltendorf und Katzdorf Einhalt gebot. Schon vor Kriegsende rettete er Menschen, die vom NS-Regime verfolgt wurden.

Heute noch berichten Gläubige aus der Pfarrgemeinde Teublitz, wie ihr Pfarrer im Pfarrhof und in der Forschlacke bei Katzdorf Mitmenschen eines Todesmarsches aus dem KZ Flossenbürg und desertierte Wehrmachtssoldaten versteckt hatte. Nach dem Krieg kümmerte sich Hofmann um Vertriebene und organisierte für sie Nahrung und Unterkunft. Historisch relevant sind die Aufzeichnungen, welche Pfarrer Hofmann in den 40ger Jahren anfertigte. Hier schildert er das alltägliche Leben in seiner Pfarrgemeinde während und nach der Kriegszeit. Karl Hofmann war aber vor allem ein Mann des Gebetes. Er stiftete deshalb am Ende des Krieges eine Gelöbniswallfahrt nach Schwandorf, die im sich 2019 zum 75. Male stattfand.
Für Pfarrer Michael Hirmer ist in Zeiten von Corona diese Wallfahrt aktueller denn je. „Gerade im Jahr 2020 werden wir ganz bewusst nach Schwandorf im Gebet ziehen.“ Mit Pfarrer P. Sijo aus Katzdorf gibt es Pläne die Menschen der Pfarrgemeinde von Teublitz, Katzdorf und Premberg einzuladen ihre Gebetanliegen auf Zettel zu schreiben. Die Geistlichen der Pfarrgemeinden werden mit einer kleinen Gruppe von Pilgern diese Anliegen dann nach Schwandorf tragen, wo am 17. Mai ein Bitt-Gottesdienst gefeiert werden soll.
„Damals betete Pfarrer Dr. Hofmann um Frieden in unserem Land. Heuer wollen wir auch im den inneren Frieden und um die persönliche Gesundheit beten.“, fasst Pfarrer Hirmer die Wallfahrt 2020 zusammen. Gebetsanliegen können bei den Pfarrämtern in Teublitz und Katzdorf eingeworfen oder über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gemailt werden.

Zur Person:
Pfarrer Dr. Karl Hofmann wurde am 28.08.1904 in Pötzmes geboren und studierte in Regensburg und Innsbruck Theologie. Am 29. Juli 1930 wurde zum Priester geweiht. Nach seinem Dienst als Pfarrer von Teublitz (1941-1951) war er bis 1962 als Regens Leiter des Priesterseminars in Regensburg. Am 1. Dezember 1962 rückte er in das nach dem Bischof zweithöchste Amt der Diözese auf und wurde Generalvikar. Bereits am 29. August 1979 erhielt Dr. Karl Hofmann die Bürgermedaille in Gold der Stadt Teublitz. Am 05. Juni 1991 verstarb er in Regensburg.

 

Teublitz, 17.04.2020