Der Monat Oktober ist reich an kirchlichen Festen. In den ersten Tagen des Monats werden das „Erntedankfest“ und das „Rosenkranzfest“ gefeiert. Beide Feste wurden beim 157. Telemann-Konzert, aus Platzgründen diesmal wieder in der Teublitzer Pfarrkirche, im Programm berücksichtigt. Mit einem festlichen Orgelintroitus aus dem frühen 17. Jahrhundert eröffnete Norbert Hintermeier dieses Kirchenkonzert. Daran schloss sich ein „Geistliches Konzert“ von Heinrich Schütz, das als ein frohes Gotteslob mit einem ständig wiederholenden Alleluja den Festcharakter freudig unterstrich. Dazu hatte die junge Sopranistin Anna-Maria Opitz mit ihrer schlanken und klaren Stimme einen wesentlichen Anteil daran. Sie interpretierte dieses frühbarocke Konzert vollkommen werkgerecht: Sie glänzte dabei mit guter Textverständlichkeit, lockeren Koloraturen und große Musikalität.
Pfarrer Michael Hirmer las eine besinnliche Textmeditation vor dem festlich geschmückten Erntealtar der Pfarrkirche und gliederte somit das Programm, das anschließend mit hochbarocker Kirchenmusik fortgesetzt wurde. Musik vom Namensgeber der Reihe, Georg Philipp Telemann, wurde mit einem mehrsätzigen Violinwerke dargeboten. Michael Rauscher spielte dieses Werk, begleitet von Kathrin Thomann (Violoncello) und Norbert Hintermeier (Orgel), mit feinem Gespür für diese ansprechende Musik. Die Virtuosität wurde noch gesteigert im 3. Violinkonzert des Telemann Zeitgenossen Johann Valentin Rathgeber. Das einleitende Allegro beeindruckt mit den vielen Tonrepetitionen. Der ruhige Mittelsatz bildete sowohl einen Gegensatz wie auch eine Verbindung zum äußerst virtuos musizierten 3. Satz. Dem Geiger gelang eine perfekte Wiedergabe dieses Violinkonzerts. Telemanns Musikfreunde Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel waren mit Dank- und Segensgesänge im Programm vertreten.
Eine Besonderheit war die Darstellung und Wiedergabe eines „Magnificat“ von Jean Francois Dandrieu. Hier konnten die französischen Registrierungen des Barockkomponisten perfekt und originalgetreu an der Teublitzer Orgel gewählt werden. Norbert Hintermeier gestaltete zusammen mit der Sängerin dieses Werk wie es in der Barockzeit üblich war: Instrumentale Orgelverse wechselten mit den Gesangsversen. Pfarrer Hirmer leitete mit einem „Marianischen Hymnus“ den letzten Abschnitt dieser kirchenmusikalischen Feierstunde ein. Musikalisch wurde dieser marianische Schlussteil mit romantischer und zeitgenössischer Musik gestaltet: ein ausdrucksstarkes und bewegendes „Ave Maria“ des Franzosen Camille Saint-Saens und eine abschließenden Violinpartita über das bekannte Marienlied „Rosenkranzkönigin, Jungfrau voll Gnade“, die der Berliner Komponist Lothar Graap für Michael Rauscher 2020 komponierte, stimmten die zahlreichen Zuhörer in den Rosenkranzmonat Oktober ein. Beim Schlusschoral konnten auch alle Besucher mitsingen.
Teublitz, 02. Okt ´21