Eine musikalische Erzählung rührte die Herzen der zahlreichen Besucherinnen und Besucher an, als ein Tänzer auf dem Seil durch die Teublitzer Pfarrkirche balancierte. Die Botschaft des Abends war tiefgründig und lies die Mitwirkenden eine ganz besondere Gemeinschaft erfahren. Denn die Tatsachen, dass dieses Projekt zusammenkam, war in Zeiten von Corona alles andere selbstverständlich sondern vielmehr ein Zeichen der Hoffnung. (zum youtube-Video)
Alles begann während der Ausgangssperre im Winter 2021, als Teublitz gerade hart vom Corona-Virus getroffen war. „Wie können wir den Menschen Hoffnung schenken?“, fragte man sich immer wieder in der Pfarrgemeinde Herz Jesu. Eine Antwort darauf gab Kolpingsvorsitzende Martina Förster: „Gerade jetzt holen wir die Menschen zusammen zu einem gemeinsamen Projekt, das es so noch nie gegeben hat.“ Das Projekt war ein Musical. Auch wenn Anfangs noch nicht klar war, was es sein soll und wer alles mitmachen wird: „Ich habe da einfach auf den Heiligen Geist vertraut.“, lächelt die Martina Förster, die gut in der Pfarrgemeinde Teublitz vernetzt ist. Begeistert von ihrer Idee waren schließlich der Gemeindechor Herz Jesu unter Leitung von Dagmar Gawinowski, die Gitarrengruppe der Kolpingsfamilie und die Band „Die Secklwetzer“, in der zwei Ministranten mitrocken. „Anfangs wurden online Ideen ausgetauscht und sobald es möglich war, traf man sich in Kleingruppen.“, schildert Martina Förster den weiteren Verlauf des Projekts, „Schließlich trug der Pfarrer mit etwas skeptischer Miene den Termin ein und stellte uns sogar die Pfarrkirche zur Verfügung.“
Denn die Botschaft des „Tänzers auf dem Seil“, wie die musikalischer Erzählung genannt wurde, war ein tiefes christliches Glaubenszeugnis. Gleich zur Begrüßung wurden die über 300 Besucher, die nach G-3-Regel zusammen kamen, darauf hingewiesen, dass sie eine Schwelle übertreten haben: „Sie haben einen Ort betreten, der auf die Gegenwart Gottes hinweist.“ Mit modernen geistlichen Lieder wurde das Thema des Abends vertieft. So sag Max Schmid, Sänger der Secklwetzer, wie schön es ist vor Gottes Thorn zu stehen.
Mit zur einmaligen Atmosphäre der musikalischen Erzählung trug die Beleuchtung der Pfarrkirche bei. Passend zum Lied „Dunkelrot“ färbte sich das Gotteshaus und erstrahlte feuerrot. Auch das große Kreuz in der Apsis spielte eine wichtige Rolle. Am Ende wurde auf dieses der Seiltänzer projiziert und so augenfällig dargestellt, dass eigentlich immer von Gott die Rede war.
Denn in der Mitte der Aufführung wurde die Geschichte eines Seiltänzers, den Pfarrer Michael Hirmer mimte, erzählt. Er balancierte hoch über einen Marktplatz. Unter großem Staunen seines Publikums nahm der Seiltänzer ein kleines Mädchen mit auf sein Seil und setzte sie dort in eine Schubkarre. „Wie wieso traute sich wohl das Mädchen das zu?“, fragte sich die Geschichte. Schließlich stellte sich heraus, dass der Seiltänzer der Vater des Mädchens war und sie deshalb so großes Vertrauen zu ihm hatte, um mit ihm dieses waghalsigen Manöver auf dem Seil zu wagen.
Vertrauen auf Gott hin zu wecken war das große Anliegen aller Beteiligten. „Ich kann es noch gar nicht fassen, wie sich das alles entwickelt hat.“, schwärmt Pfarrgemeinderatsvorsitzender Georg Niederalt, der als Gitarrist mit von der Party war, „jeder brachte seine Ideen ein und bis zur letzten Probe es ein dynamische Sache, die mich von seiner Botschaft unglaublich beeindruckt hat.“ Genau diese Freude und Hoffnung sprangen von den Mitwirkenden auf die Zuschauer über. Mit stillen Staunen bis hin zu tosendem Applaus reagierte das Publikum „Beeindrucken wie die Teublitzer ihren Glauben und ihre Gemeinschaft leben.“, lobte ein Ehepaar aus dem nördlichen Landkreis Schwandorf das Engagement der Aufführenden.
Hoffnungsvoll blickte Martina Förster bei ihren Dankesworten auch in die Zukunft: „Ich kann mir vorstellen, dass wir so etwas nächstes Jahr wieder auf die Beine stellen. Denn Hoffnung zu haben ist ja immer wichtig.“
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Teublitz, 24. Okt´21