Pfarrei Teublitz 0019Eine unglaublich beeindruckende Atmosphäre erwartete die Gläubigen beim Saltendorfer Lichtermeer, das dieses Jahr aufgrund der Corona-Vorgaben in der Teublitzer Pfarrkirche stattfindet. Die Kirche erstrahlte im Kerzenlicht. Der Duft des Weihrauches lag in der Luft. Die Klänge des Teublitzer Kirchenchors unter der Leitung von Norbert Hintermeier erfüllten den Raum. In dieser bewegenden Atmosphäre feierte Bischof Rudolf Voderholzer mit der Gemeinde Eucharistie und legte ihr in seiner Predigt das Wort Gottes aus. Beim Gottesdienst gedachte der Regensburger Oberhirt seinen berühmten Amtskollegen, den heiligen Bischof Nikolaus von Myra.

Mit einer selbst erlebten Anekdote begann Bischof Voderholzer seine Predigt in der gut besuchten Teublitzer Pfarrkirche. Als er zu Gast in einer Pfarrgemeinde war und zur Kinderandacht in die Kirche einzog, rief eines der Kleinen ganz laut: „Mami, schau der Nikolaus.“ Bischof Rudolf lobte die Eltern des Kindes, weil sie ihm beigebracht hätte, woran man einen Bischof erkennt, nämlich an Stab und Mitra, an Brustkreuz und Ring. „Wir müssen uns gegen die Verzipfelmützung dieses großen heiligen Bischofs zur Wehr setzen!“, spitzte der Regensburger Bischof zu, „Der Weihnachtsmann mit seiner roten Zipfelmütze ist eine kommerzielle Erfindung.“ Dagegen sei der heilige Bischof Nikolaus ein wahres Vorbild im Glauben. „Gerade für mich als Bischof ist der heilige Nikolaus ein Vorbild.“, betonte Bischof Voderholzer in seiner Predigt weiter, „Denn der heilige Nikolaus wer damals der erste Beter seines Bistums.“ Das Gebet legte das Regensburger Kirchenoberhaupt dann der Gemeinde von Teublitz ans Herz. „Ich bitte sie, hier in dieser Kirche oder auch zuhause zu beten. Versammeln sie sich am Abend mit ihrer Familie am Adventskranz und beten gemeinsam.“

Pfarrei Teublitz 0013Der Gedenktag des heiligen Nikolaus ist auch für Bischof Rudolf ein besonderer Tag, wie er in seiner Predigt verriet: „Am heutigen Gedenktag wurde ich zum Bischof von Regensburg ernannt.“ Deshalb verbinde ihm eine besondere Beziehung zu dem Heiligen, der durch mannigfache Legenden eines der populärsten Patrone der Kirche ist. „Wir kennen viele Legenden, die Bischof Nikolaus als einen wohltätigen Mann beschreiben, der nahe am Menschen war.“ Für Bischof Rudolf hat diese Menschennähe aber seinen Grund in der Beziehung zu Jesus Christus, dem Sohne Gottes. Als ehemaliger Dogmatik-Professor weiß Bischof Voderholzer, dass Nikolaus bei einem der wichtigsten Konzile der Christenheit seine Unterschrift zu einem Glaubensbekenntnis gegeben hatte, das heute noch alle Christen eint. „Beim Konzil von Nicäa wurde festgeschrieben, dass Jesus nicht nur ein besonderer Mensch, Wunderheiler oder irgendeine charismatische Persönlichkeit ist. Mit den Konzilsvätern gab Nikolaus seine Unterschrift dafür, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist.“ Wer in Jesus Christus den wahren Gott erkenne, für den sei der Schritt zum wahren Menschen nicht weit. „Weil der heilige Nikolaus in Jesus Christus den wahren Gott erkannte, konnte er auch den Menschen so viel Gutes tun.“ Aus der tiefen Beziehung zu Gott erwachse auch eine tiefe Beziehung zu den Menschen.

Um die innigste Form der Beziehung zu Jesus Christus zu erleben, versammelte sich die Teublitzer Gemeinde um ihren Oberhirten mit ihm Eucharistie zu feiern und Jesus Christus selbst im Sakrament von Brot und Wein zu begegnen. In Konzelebration der Teublitzer Geistlichen, Pfarrer Michael Hirmer und Kaplan William Akkala, brachte Bischof Rudolf das heilige Messopfer dar. Nach den Dankesworten des Pfarrers zogen die Ministranten mit dem Bischof in die Marienkapelle der Teublitzer Pfarrkirche. Dort zündete der Bischof eine Kerze vor der Gottesmutter an, betete mit der Gemeinde das „Ave Maria“ und segnete die anwesenden Kindern. Eine besondere Freude machte der Bischof Rudolf nach dem Gottesdienst noch den Ministranten, als er ihnen einen echten Schokoladen-Nikolaus und einen Rosenkranz schenkte.

Das Lichtermeer in Teublitz dauert noch bis 10. Dezember. Allabendlich findet um 19 Uhr ein feierlicher Rorate Gottesdienst statt. Zuvor wird um 18 Uhr das Sakrament der Buße angeboten und ab 18.30 Uhr der Rosenkranz gebetet. Als Prediger werden noch Pfrarrerin Hanna Stahl (Dienstag, 07.12, Abendlob), Domkapitular Johann Ammer (Mittwoch, 8.12.), Pfarrer Steffen Brinkmann (Donnerstag, 9.12.) und Domkapitular Michael Dreßel (Freitag, 10.12.) erwartet.

 

Teubitz, 06.12.2021