Pfarrei Teublitz 0027Beruf und Berufung fallen im geistlichen Dienst immer zusammen. Deshalb ist es wichtig, dass Priester, Diakone und pastorale Mitarbeitende immer wieder darüber nachdenken, zu welchem Dienst sie Gott in der Kirche ruft. 24 Geistliche und ein Gemeindereferenten-Ehepaar aus ganz Bayern machten sich aus diesem Grund zum Sinai und ins Heilige Land auf, um vor Ort die Berufungsgeschichten großer biblischen Persönlichkeiten zu meditieren.
Vorbereitet und konzipiert wurde die geistlichen Tage von Pfarrer Thomas Kratzer aus Landshut. Theologischer Leiter war Michael Doll. Der Theologe ist einer der großen Kapazitäten in Deutschland, wenn es darum geht biblische Orte exegetisch zu erschließen. Organisiert wurden die geistlichen Tage, welche in der Faschingswoche begannen, durch den Deutschen Verein vom Heiligen Land in Unterstützung durch den Klerusverband.

Pfarrei Teublitz 0005Mit dem nächtlichen Aufstieg auf dem Mose-Berg begannen die geistlichen Tage. Der Sinai steht aber nicht nur für die Berufung des Moses. Auch der Prophet Elija begegnet hier seinem Gott. Bei Besuch des weltberühmten Katharinen-Klosters konnte die Gruppe den Ort erleben, an dem nicht nur der „brennende Dornbusch“ sondern auch die ältesten Ikonen der Christenheit verehrt werden. Mit vielen geistlichen und theologischen Impulsen, mit Gebet und Feier von Gottesdiensten konnten die Pilger auch über ihre je eigene Berufung nachsinnen und darüber ins Gespräch kommen.

Zweite Station war Jerusalem. Neben biblischen Gestalten wie die Gottesmutter Maria oder deren Verwandte Elisabeth standen hier Begegnungen mit Menschen auf dem Programm. Über mehrere Umwege fanden die aus der Oberpfalz stammenden Ordensleute Sr. Gabriele Zinkl und P. Matthias Karl in Jerusalem ihre Berufung. Beide berichteten über ihren Lebensweg und wie sie ihre Berufung fanden, Gott weit weg von der Heimat im Heiligen Land zu dienen. In Emmaus stellte sich heraus, dass Berufung oft ein sehr langer Weg ist, den es Schritt für Schritt zu gehen gilt. Denn die Salvadorianerinnen um Sr. Hildegart haben in den letzten Jahrzehnten im muslimischen Umfeld ein Kleinod christlicher Nächstenliebe errichtet, indem sie ein Pflegeheim für behinderte Menschen aufbauten.

Pfarrei Teublitz 0120Rund um den See Genezareth standen die Berufungen der Jünger im Mittelpunkt. Auch hier konnte Michael Doll mach biblisch-theologischen Impuls geben, der selbst so mach altgedienten Pfarrer neu erschien und zum Nachdenken anregte.

In der Abschließenden Reflexionsrunde galt der Dank Pfarrer Thomas Kratzer und Referent Michael Doll, für die in Corona-Zeiten nicht einfach zu organisierenden geistlichen Tage und die spirituelle und theologischen Impulse. Besonders gelobt wurde aber die Mitbrüderlichkeit unter den Geistlichen, die zu einer besonderen Gemeinschaft und einmaligen geistlichen Tagen beitrugen.

 

Sinai, Jerusalem, Tabgha - 28.02.-10.03.2022