Pfarrei Teublitz 0001Die Sehnsucht nach Frieden und Geborgenheit verbindet alle Menschen dieser Erde. Sich für Menschen einzusetzen, die durch den Krieg alles verloren haben, ist pure Menschlichkeit. So trat in Teublitz ein großes Bündnis von kirchlichen und weltlichen Vereinen und Verbänden, sowie den christlichen Kirchen an, um in der Aktion „Dein Licht für den Frieden!“, ihre Solidarität für die Menschen in der Ukraine und allen Kriegsgebieten dieser Erde auszudrücken. Rund 350 zeigten dabei ein schönes Zeichen des Mitgefühls zu den Kriegsgeschädigten.



Pfarrgemeinderatssprecher Georg Niederalt freute sich bei der Begrüßung über das große Interesse für die Friedensaktion. Wegen schlechter Witterung musste diese vom Stadtpark in die Pfarrkirche verlegt werden. Mit dieser Aktion wolle man, so Niederalt, ein Geschenk machen und Solidarität zeigen für die Menschen in der Ukraine und auch in der Welt, die in Not und in unendliches Leid geraten sind. „Unser Gebet soll diesen Menschen Kraft geben diese unerträgliche Situation durchzuhalten und zu meistern,“ sagte Niederalt. Er entschuldigte wegen Krankheit Pfarrer Michael Hirmer und die evangelische Pfarrerin Hanna Stahl, hieß aber Dr. Josef Ziegler aus Pfreimd sowie Bürgermeister Thomas Beer willkommen. Letzter sei, als auch der gesamte Stadtrat und das Team der Stadtverwaltung, bestürzt über die Schreckensmeldungen aus der Ukraine. Der 24. Februar 2022 markiere eine Zeitenwende in der Geschichte des Kontinents. Beer verurteile diesen eklatanten Vorstoß Russlands gegen das Völkerrecht auf das Schärfste. „Jetzt gilt es solidarisch zu sein und den Frieden, die Demokratie und die Freiheit zu wahren,“ sagte der Bürgermeister abschließend.

Dem „Friedensgebet“ standen Diakon Heinrich Neumüller, Kaplan William Akkala aus Teublitz und Pfarrer Pater Sijo aus Katzdorf vor. Mit Kerzen in den Händen wurde für den Frieden gebetet. Das Wort Jesu vom Frieden erklang so in sieben verschiedenen Sprachen, darunter auch ukrainisch und russisch.

Beeindruckend waren die Gespräche, die während der Friedensaktion geführt wurden. Diakon Neumüller ließ Dr. Josef Ziegler aus Pfreimd zu Wort kommen, der Anfang der 90ger Jahre die Aktion „Tschernobyl“ gegründet hat und mit dieser unter anderem das Kinderkrankenhaus im ukrainischen Narodice unterstützte. Diese wurden in den Kriegswirren beschädigt. Das beim Friedensgebet gesammelte Geld (1423,- €) wird diesem Kinderkrankenhaus zu Gute kommen, um dort unbürokratisch zu helfen.

Emotionaler Höhepunkt der Friedensaktion war das Interview, das Kolpingvorsitzende Martina Förster mit geflüchteten Frauen aus der Ukraine führte. Natalia und Vitalia flohen aus Charkiw, einer Stadt im Osten der Ukraine, die weitgehen zerstört wurde. Mit Hilfe von Übersetzerin Tatjana berichteten die Frauen, wie es ihnen ergangen war. Dabei drückten sie ihr Unverständnis aus, wie Russen so etwas den Ukrainer antuen konnten. „Wir sind Brüder und erleben jetzt das!“ Nicht nachvollziehbar ist für die ukrainischen Frauen, wie mit Lügen der Medien die Menschen in Russland hinters Licht geführt werden. Der Schmerz, den die Frauen in sich tragen, zeigte sich auch in mancher Träne, die bei dem Interview vergossen wurde. Nicht erwartet hätte die Geflüchteten aber die liebevolle und fürsorgliche Aufnahme in Deutschland, wofür sie sich herzlich bedankten.

Der letzte Teil der Friedensaktion bildete das Gebet. Kaplan Akkala betete gemeinsam mit den Versammelten ein Friedensgebet, das dem heiligen Franz von Assisi in den Mund gelegt wird. Danach folgen Fürbitten in verschiedenen Sprachen. Nach jeder wurde ein ukrainisches „Kyrie“ (Herr, erbarme dich) gesungen. Schließlich bedankte sich Pfarrer P. Sijo bei allen, die gekommen und mit vorbereitet haben. Mit dem Segen der Geistlichen und der Bitte, das Licht des Friedens in diese Welt zu tragen, endete die Aktion „Dein Licht für den Frieden!“.

 

Teublitz, 09.04.2022