Manchmal führt Gott einem Menschen viele verschiedene Wege bis zum Glück. Ordensfrau Gabriela Zinkl aus Jerusalem ist eine Frau, die viele Wege in ihrem Leben gegangen ist und ihre Berufung in der Heiligen Stadt dreier Weltreligionen fand. Bei Besuch in der Pfarrgemeinde Teublitz war Teil einer Studienreise, zu der Dekan Michael Hirmer mit Jugendlichen Ende August ins Heilige Land aufbrechen wird.
Eigentlich wollten 24 junge Menschen aus dem ostbayerischen Raum erst in der letzten Augustwoche mit Schwester Gabriela zusammentreffen. Im Rahmen einer groß angelegten Studienreise ins Heilige Land, das durch den Bayerischen Jugendring, dem Bistum Regensburg, der Katholischen Erwachsenenbildung und der Pfarrgemeinde Teublitz unterstützt und
gefördert wird, wollten die Jugendlichen den Kindergarten, den Schwester Gabrielas Ordensgemeinschaft unterhält, besuchen. Doch wie es der Zufall wollte, war die aus Floss (LK Neustadt) Ordensfrau schon jetzt auf Heimaturlaub und schaue deshalb in Teublitz vorbei. „Euer Pfarrer und ich kennen und schon seit dem Studium.“, lächelte Boromäer-Schwester Gabriela, „und Ihre Pfarrgemeinde unterstützt unser Ordenshaus ja schon länger.“
Spannend war der Vortrag von Schwester Gabriela. Die promovierte Theologin und Kirchenrechtlerin, die sich erst in der Mitte ihres Lebens entschied ins Kloster einzutreten zeige den Jugendlichen und interessierten Erwachsenen die komplexe Lage der drei monotheistischen Weltreligionen und deren politischen Spannungen in Jerusalem auf. Ende August werden die jungen Leute hautnah erfahren können, wie die Unversöhnlichkeit von Religionen und Nationen das Leben zweier Völker prägt. Mittendrin, so Schwester Gabriela, eine immer kleiner werdende Minderheit an Christen aller Konfessionen, die Angst haben muss, in die Reibereien von jüdischen Israelis und muslimischen Palästinensern zu kommen. Die katholische Kirche setzt im Heiligen Land deshalb auf Bildung und Versöhnungsarbeit. „Deshalb betreiben wir einen Kindergarten, um den Kleinen zu zeigen, wie groß die Kraft christlicher Versöhnung ist.“
Am Ende des kurzweiligen Vortrags war die Vorfreude der Jugendlichen groß. Denn viele weitere Begegnungen wird es im Heiligen Land geben. Auch dürfen die jungen Menschen die Heimat Jesu kennenlernen und so die Wurzeln ihres Glaubens vertiefen.
Teublitz, 15.07.2022