DSC 4989Der Volkstrauertag wurde heuer in der Teublitzer Pfarrkirche mit dem 163. Telemann-Konzert beendet. Besinnliche Musik von der frühen Barockzeit bis hin zum 21. Jahrhundert stand auf dem Programm, das von sieben Solistinnen und Solisten dargeboten wurde. Kaplan William Akkala sprach passende Gebete und Meditationen, gliederte damit das abwechslungsreiche Musikprogramm und regte damit zusätzlich zum Nachdenken und zur Besinnung an.

Die Streicher gaben bereits zu Beginn ihre qualitätsvolle „Visitenkarte“ ab. Musikalisch und technisch brillant spielten Robert Traurig, Johann Wiendl (Violinen) und Kathrin Thomann (Violoncello) eine sehr ansprechende Kirchensonate des italienischen Komponisten Arcangelo Corelli. Mit dieser Musik wurde auf dem frühbarocken Komponisten Heinrich Schütz übergeleitet.

Das „Geistliche Konzert“, eine sehr bedeutende Konzertform des vor allem in Dresden wirkenden Komponisten, ist eine besondere Art seiner Kirchenmusik. Aus diesem Schaffen erklang das Konzert „Ich danke dir, Herr, von ganzem Herzen“. Die Sopranistin Claudia Gerstmann, begleitet von Streichern und Basso continuo, bot diese Musik mit ausdrucksstarker und wohlklingender Stimme dar. Ihre Vielseitigkeit zeigte die Sängerin mit der berühmten Arie „Er weidet seine Herde“ aus Händels Oratorium „Der Messias“ und einem Arioso des Romantikers Felix Mendelssohn-Bartholdy, begleitet von Norbert Hintermeier (Orgel). Vom Namensgeber der Konzertreihe Georg Philipp Telemann wurde eine fünfteilige Streichersuite musiziert. Die unterschiedlichen Sätze zeigten vom großen Einfallsreichtum dieses bedeutenden Barockmusikers. Diese Musikalität Telemanns wurde von den darbietenden Musikern sehr gut nachgezeichnet. Weitere Instrumentalmusik von Johann Christoph Pepusch, einem Zeitgenossen Telemanns, stellten Susanne Walz (Querflöte) und Alfons Neisberger (Klarinette) vorbildlich vor. Beide Holzbläser musizierten auch zum ersten Male die „Marien-Suite“ von Norbert Hintermeier mit sehr gefühlvoller Tongebung und schönen Instrumentalklang. Bei diesem marianischen Instrumentalwerk werden bekannte Marienlieder in unterschiedlichen Formen, wie z.B. als Meditation, Dialog oder Variationen, verarbeitet. Der abschließende Marien-Hymnus „Ave maris stella“ (Sei gegrüßt, Stern des Meeres) wurde als Mariengruß von Claudia Gerstmann und den Instrumentalisten in einer Komposition des Banzer Benediktinerpaters Johann Valentin Rathgeber, einem weiteren Zeitgenossen Telemanns, musiziert. Mit großem Applaus wurden den Ausführenden für ihre Leistung von den zahlreichen Zuhörern gedankt.

 

Teublitz, 14.11.22