Turm Schade 10Im Turm ist nicht der Wurm drin, dafür die Feuchtigkeit
… oder …
Wenn´s der Kirche nass rein geht

Die Befunde und Gutachten zum Turm der Saltendorfer Marienkirche sind eindeutig. Die Baugeschichte sagt, dass nach dem Jahr 1900 die Turmhaube in ihrer Holzkonstruktion letztmals größer ausgebessert und saniert wurde. Bauphysik und naturwissenschaftliche Befunde erkennen, dass bis ca. 2,5 m Höhe das Mauerwerk des Turms sehr feucht ist und mit Natriumchloride belastet ist.

Dies ist wohl eine Folge des exzessiven Einsatzes von Streusalz. In der Turmhaube zeigen sich laut Holzgutachten erhebliche Feuchtigkeitsschäden. Scheinbar wurde im Laufe der Zeit die Kupferumantelung der Turmzwiebel brüchig, weshalb Wasser eindringen konnte. Auch ist die Turmhaube nicht richtig gelagert, so dass die Holzbalzen, auf denen die Turmspitze ruht, morsch geworden sind. „Schädlingsbefall“ durch Schimmelpilzen zeigt sich an einigen tragenden Holzkonstruktionen, weshalb die statische Tragfähigkeit der Turmzwiebel gefährdet ist.
Das Äußere des Turmes macht aber einen sehr guten Eindruck. Die Verblechungen erfüllen ihren Zweck. Der Putz in höheren Lagen des Turms ist sehr gut. Lediglich ein Riss zeigt sich. Nur das Ziffernblatt der Turmuhr bedarf einer Ertüchtigung.

Dennoch gibt es einen dringenden Handlungsbedarf. Die Turmhaube muss im nächsten Kalenderjahr saniert werden. So lautete das Ergebnis eines Ortstermins, an dem Vertreter der Oberen und Unteren Denkmalbehörden, des bischöflichen Baureferats, der Saltendorfer Kirchenverwaltung sowie die beauftragten Gutachter für Baustatiker und Holz teilnahmen. Organisiert wurde dieser Ortstermin durch den von der Kirchenstiftung beauftragten Regensburger Architekten Michael Feil. Dieser wurde durch die Kirchenverwaltung beauftragt eine Kostenberechnung für die anfallenden Sanierungs- und Sicherungsarbeiten anzufertigen.
Geplant ist, den Turm komplett einzurüsten, um so die Schäden im Tragwerk der Kuppel sanieren zu können und danach diese neu einzublechen. Dabei sollen auch nötige Ausbesserungsarbeiten an der Fassade es Turmes durchgeführt werden.
Jedoch stehen alle Maßnahmen unter dem Vorbehalt der Finanzierung. Die Denkmalbehörden sowie die bischöfliche Finanzkammer stellten der Kirchenstiftung Saltendorf Zuschüsse in Aussicht, sofern diese den Eigenanteil leisten kann. Ob die Kirchenstiftung dieses Projekt finanziell schultern kann, hängt von der Kostenberechnung ab, die derzeit erstellt wird.

Bild 1 zeigt, wie die Holzkonstruktion auf den Turmmauern aufliegt.
Turm Schade 1


Bild 2 zeigt Schimmel und Fäulnis an einer tragenden Balkenverbindung, die dringend erneuert werden muss.
Turm Schade 2

Bild 3 zeigt Wasser- und Fäulnisschäden an der Holzverschalung.
Turm Schade 3

Bild 4 zeigt Schäden an der Verbindung der Balkenkonstruktion zur Verschalung der Kuppel
Turm Schade 4

Bild 5 zeigt den tragenden Mittelblaken. Die Verbindung zu den Querbalken weißt statische Mängel auf.
Turm Schade 5

Bild 6 zeigt Schimmel und Fäulnis an einer tragenden Balkenverbindung, die dringend erneuert werden muss.
Turm Schade 6

Bild 7 zeigt die Jahreszahl 1910. In diesem Jahr scheinen Renovierungsarbeiten an der Turmhaube vorgenommen worden zu sein.
Turm Schade 7

Bild 8 zeigt die Jahreszahl 1904. In diesem Jahr scheinen Renovierungsarbeiten an der Turmhaube vorgenommen worden zu sein. An weitern Stellen taucht die Zahl 1900 auf.
Turm Schade 8

Bild 9 zeigt eines der vier Ecklager der Kuppel, das Wasserschäden aufweist und erneuert werden muss.
Turm Schade 9

Bild 10 zeigt die Turmhaube von außen.
Turm Schade 10

Bild 11 zeigt die Feuchtigkeitsschäden und Salzbelastungen im unteren Teil des Kirchturms.
Turm Schade 11