Die „Heilige Nacht“ des bayerischen Schriftstellers und Dichters Ludwig Thoma gehört sicherlich zu seinen populärsten und beliebtesten Werken. Diese Verserzählung des Weihnachtsgeschehen als „Weihnachtslegende“ aus dem Jahre 1916, also mitten des ersten Weltkriegs, versetzt Bethlehem in die oberbayerische Heimat des Dichters. Vor allem die Gegensätze und Eigenschaften von „Arm“ und „Reich“ werden besonders deutlich aufgezeigt. Diese biblische Geschichte ist in sechs „Hauptstücke“ gegliedert. Dabei werden Maria und Joseph, Erlebnisse bei der Herbergssuche, die Erfahrung, was Armut bedeutet und schließlich die Geburt des Heilands wortreich beschrieben. Die Zuhörer werden aber auch angeregt darüber nachzudenken, ob es keine Bedeutung habe, dass nur Arme das Christkind gesehen hätten.
Dieses Werk wurde zwei Tage vor dem Weihnachtsfest in der Pfarrkirche Herz Jesu in Teublitz dargeboten. Dekan Michael Hirmer, der Zuhörer und Mitwirkende einleitend begrüßte, war über den zahlreichen Besuch besonders erfreut. Als Sprecher dieser Dichtung fungierte der über die Regensburger und Schwandorfer Landkreisgrenzen hinaus weit bekannte Regisseur und Spielleiter Bernhard Hübl. Theaterfachmann Hübl ist selbst auch Mitglied des MGV 1892 Kallmünz und dort als aktiver Sänger tätig. Er verstand es treffend, mit seiner dynamisch geschulten Stimme die verschiedenen Charaktere dieser Geschichte zu verdeutlichen.
Die beiden Männerchöre, „Gute Freunde“ Teublitz und der MGV Kallmünz, brachten die von Thoma gedichteten „Gesänge“ in einer neuen Vertonung ihres Chorleiters Norbert Hintermeier zum ersten Male in ihrer Gesamtheit zur Aufführung. Manche dieser Gesänge wurden zwar schon mehrfach vertont und waren vom Text her manchen Zuhörern bekannt, wie z.B. „Im Wald is‘s so staad“ oder „Es mag net finster wer’n“. Norbert Hintermeier hat in einer vierstimmige Männerchorkomposition nicht nur diese fünf Gesänge vorgelegt, sondern ergänzte auch drei „Staade Weisen“ zur instrumentalen Umrahmung. Diesen Instrumentalpart übernahm die „Teublitzer Stubenmusi“ mit Dennis Ruß (Zither), Martina Zankl und Daniela Viehbacher (Hackbrett) und Kerstin Lichtenegger (Gitarre). Dennis Ruß begleitete auf seiner Zither auch sehr einfühlsam die Männerstimmen bei ihren Liedvorträgen. Sowohl die Gesangsvorträge der Männerchöre, wie auch die Instrumentalbeiträge wurden sehr sorgfältig und äußerst ansprechend musiziert. Diese Darbietungen in der vollbesetzten Teublitzer Pfarrkirche war eine ideale Vorbereitung und Einstimmung zum Weihnachtsfest. Nach dieser Aufführung wurde vom Pfarrgemeinderat Teublitz im Pfarrheimgarten Glühwein ausgeschenkt und zu Gesprächen eingeladen.
Teublitz, 18.12.22