KindergartenGroße bauliche Aufgaben warten in den nächsten beiden Jahren auf die Pfarrei Herz-Jesu in Teublitz. Nachdem die Sanierung des Kirchturms der Marienwallfahrtskirche in Saltendorf ansteht, kommt auf die Teublitzer Pfarrei mit Pfarrer Michael Hirmer ein weiteres Großprojekt hinzu. Mit einer groben Kostenschätzung von 4,6 Millionen Euro soll das Gebäude des katholischen Kindergartens Herz Jesu generalsaniert und mit einem Anbau für eine Kinderkrippe erweitert werden. Demnach sollen noch in diesem Jahr die Planungen und Ausschreibungen erledigt und abgeschlossen und im Jahre 2024 mit den Baumaßnahmen begonnen werden.

 

Die Bauphase wird dann rund zwei Jahre betragen. Während dieser Zeit werden die Kindergarten- und Krippengruppen im Mehrgenerationenhaus in Saltendorf und im Pfarrheim Teublitz vorerst eine neue Heimat finden. Hintergrund der Kinderhaussanierung sei die Tatsache, dass das bestehende Kindergarten-Gebäude nach über 25 Jahren des Bestehens dringend einer Sanierung bedürfe. Weiter habe sich das pädagogische Konzert geändert, so dass auch das Raumangebot nicht mehr den Ansprüchen zeitgemäßer Kinderbetreuung und moderner Pädagogik entspricht.

Der Aufbau und die Gliederung des Kindergartengebäudes entsprechen den pädagogischen Vorgaben der 90ger Jahre. Damals gab es nur Halbtag-Kindergartengruppe, für Heranwachsende von 3 bis 6 Jahren. Nach knapp drei Jahrzehnten haben sich die Anforderungen an ein Kinderhaus völlig verändert. Immer mehr Kinder werden schon in den ersten Lebensmonaten in eine Kinderkrippe geben. Für Kleinkinder ist jedoch ein ganz anderes Raumprogramm als für Kindergartenkinder nötig. So bedarf es anderer Sanitäranlagen, Schlafräume und Intensivräume, zur individuellen Förderung. Auch der Trend zur Ganztagesbetreuung spiegelt sich in den Räumlichkeiten wider. Ein Kinderhaus braucht eine Mensa mit Küche, in der Kinder mittags verpflegt werden können oder größere Sozialräume für die Kindergärtnerinnen. Moderne pädagogische Kinderhauskonzepte sehen die Kooperation mit externen Partner vor. Da Kinder vermehrt logo- oder ergotherapeutische Unterstützung benötigen, muss ein zukunftsorientiertes Kinderhaus hierfür entsprechende Intensivräume zur Verfügung stellen. Hinzu kommen Zimmer, in denen ungestört Eltern- und Beratungsgespräche stattfinden sollen. Das Kinderhaus benötigt summa summarum weitere Räumlichkeiten, die in einem Anbau an den Altbestand realisiert werden.

Vorgesehen sind künftig zwei Kindergartengruppen für Kinder von 3-6 Jahren, zwei Krippengruppen mit Kindern bis drei Jahre sowie eine flexible Gruppe, die Altersübergreifen je nach Betreuungsbedarf der Eltern arbeiten kann.

Dieses Vorhaben wurde zwischenzeitlich von der Kirchenverwaltung mit der Stadtverwaltung und Bürgermeister Thomas Beer sowie mit den beiden AWO-Kindergärten in Teublitz abgesprochen. „Großes gemeinsames Ziel der Stadt, der Kirche und der AWO ist es, eine optimale Betreuung der Kinder von der Geburt bis zur Grundschule, zu bieten,“ so Pfarrer Michael Hirmer. „Das gesamte Generalsanierungprojekt trägt die aktuelle, gesellschaftliche und pädagogische Entwicklung aber auch die Ertüchtigung der Gebäulichkeiten Rechnung,“ stellte Pfarrer Hirmer fest.

Damit verbunden ist in jüngster Zeit auch das Thema „Energie“, für das bei der Generalsanierung besondere Beachtung finden wird. Beim alten Kindergartengebäude wird deshalb das Dach isoliert, alle Fenster sowie sämtliche Elektro- und Wasser- und Abwasserleitungen erneuert und ein neues umweltfreundliches Heizsystem mit Photovoltaikanlage und Wärmepumpen installiert. Damit sollte erreicht werden, dass die Gebäude ihre erforderliche Energie selbst erzeugen, um von den Energiepreisen unabhängig zu sein und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Für die gesamte Planung und Sanierung wurden inzwischen sehr viele fachliche Expertisen von fünf Fachplanern eingeholt und über das erfahrene Architektenbüro Haneder und Kraus aus Burglengenfeld planerisch festgelegt.

Die pädagogische Fachberatung erfolgte über dem Caritasverband, der Hinweise zum nötigen Raumprogramm gab. Ob das Raumprogramm auch für die konkrete und gelebte Praxis taugt, beurteilten die Kindergärtnerinnen, die künftig ja in den neuen Räumlichkeiten ihr Bestes für die Kinder geben wollen. Überwacht wird das Großprojekt durch das Baureferat und die Stiftungsaufsicht des Bistums. Hand in Hand wird mit dem Bauamt der Stadt Teublitz und Bürgermeister Thomas Beer gearbeitet. Die Stadtverwaltung ist bei jedem Schritt der Maßnahme informiert und aktiv mit eingebunden.

Bis spätestens Mitte des Jahren 2023 sollen dann mit dem zuständigen Architekten Matthias Strießl und allen Projektbeteiligten abgesprochen werden, inwieweit noch Einsparungen zur Verringerung des Kostenvoranschlags von 4,6 Millionen Euro möglich sind. Von der Gesamtsumme übernimmt die Stadt Teublitz 90 Prozent mit entsprechenden Zuschüsse vom Land und Bezirk und zehn Prozent kommen aus Kirchensteuermittel (je fünf Prozent Kirchenverwaltung und Bistum).
Die nächsten Schritte zur Verwirklichung des großen Projekt, so Pfarrer Michael Hirmer, sind in diesem Jahr die Planungen und Ausschreibungen fertig zu machen, um dann im Jahre 2024 mit den Baumaßnahmen zu beginnen. Anfang Februar sollen noch entsprechende Gespräche mit der Regierung der Oberpfalz geführt werden. „Zweifellos wird diese Baumaßnahme für die Pfarrei Herz-Jesu ein großer Kraftakt sein,“ stellte Pfarrer Hirmer fest.

 

Teublitz, 05.01.2022