telemannDas 131. Telemann-Konzert in der Saltendorfer Wallfahrtskirche „Mariä Heimsuchung“ zum 4. Fastensonntag war eine eindrucksvolle kirchenmusikalische Feierstunde zur Fastenzeit. Das Programm war in Anlehnung an die Vesper mit Hymnus, Psalmen und Lesung , sowie dem feierlichen Magnificat aufgebaut und so wurde diese Konzertstunde zu einen festlichen Abendgebet.

Mit Werken von Telemanns Zeitgenossen Johann Sebastian Bach und den französischen Komponisten Michel-Richard Delalande und seinen italienischen Zeitgenossen Antonio Vivaldi wurde dieses Telemann-Konzert eröffnet. Neben Orgelmusik erklangen Musikwerke für Fagott und Orgel, die Stefan Mackle mit dem Leiter und Organisten der Reihe, Norbert Hintermeier, darbot. Musikalischer Höhepunkt war die gelungene Wiedergabe der Psalmkantate „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen“ für Sopran, Violine und Basso continuo des Namensgeber dieser seit 1981 stattfindenden Konzertreihe. Diese Kantate ist eine festliche Vertonung des Psalms 121. Beate Griesbeck glänzte mit ihrer großartigen Sopranstimme, kongenial begleitet durch die Solovioline, die Johann Wiendl darbot. Dass Telemann hier die Psalmverse z.T. lautmalerisch vertonte, wurde durch diese Interpretation in den Tempi und der Dynamik sehr deutlich wiedergegeben.

Beate Griesbeck erfreute mit einer selten zu hörenden Magnificatkomposition des Stuttgarter Stiftsorganisten des 17. Jahrhunderts, Philipp Friedrich Böddecker. Eine Rarität sind die Werke des Regensburger Organisten an St. Oswald, Hieronymus Kradenthaller. Aus seinem Werk „Musicalische Recreation“ aus dem Jahre 1672, musizierten Johann Wiendl und Norbert Hintermeier eine sechssätzige Suite. Gerade die unbekannte Musik aus der Oberpfalz ist ein besonderes Kennzeichen der Saltendorfer Konzerte, da diese auch als „Mitglied“ des „Oberpfälzer Kulturbunds“ geführt werden.

Als Abschluss stand die Marianische Antiphon der Fastenzeit „Ave Regina coelorum“ auf dem Programm. Als Werk für Sopran, Violine und B.c. des Wiblinger Benediktinerpaters Benedikt Biechteler, eines weiteren Zeitgenossen Telemanns, wurde eine selten zu hörende Komposition gelungen dargeboten.

Diakon Heinrich Neumüller las die Schriftlesung und Betrachtungen und gliederte somit das musikalische Programm dieser Feierstunde. 

Foto: Eine kirchenmusikalische Feierstunde boten die Akteure beim 131. Telemannkonzert in der Marienkirche in Saltendorf unter der Leitung von Dekanatskirchenmusiker Norbert Hintermeier an der Orgel.

Foto & Bericht: Werner Artmann