Am Dienstagmorgen hieß es für die 79 Teublitzer- und Saltendorfer Minis mit Pfarrer Michael Hirmer und für die 15 Schwarzenfelder Minis mit Pfarrer Heinrich Rosner früh aufstehen. „Es sollte für uns alle, aber auch besonders für mich, ein wahnsinniger Tag werden“, schreibt Pfarrer Hirmer. Bereits um 5 Uhr waren die beiden Gruppen unterwegs zum Petersdom, wo sie am Kathedra-Altar gemeinsam eine Messe feierten. Kurz nach sieben Uhr erfuhr Hirmer in der Sakristei des Petersdoms, dass ihm die Ehre zuteil wurde, die Heilige Messe als Hauptzelebrant feiern zu dürfen. „Das hätte ich mir nie träumen lassen“, so Pfarrer Hirmer. Mit dabei waren auch 700 Minis aus den Diözesen München und Passau. Danach erkundeten die Ministranten den Petersdom und dessen Kuppel. Pfarrer Hirmer führte noch vor dem Mittagessen eine Gruppe durch die Papstgräber unterhalb der Basilika und durch die nationalen Kapellen rund um das Petrusgrab. Nach der Siesta stand der Höhepunkt der Wallfahrt an. Der Petersplatz war übervoll mit Ministranten, als Papst Franziskus durch die Reihen fuhr.

Es war der Höhepunkt und bleibende Erinnerung zugleich: 79 Teublitzer und 15 Schwarzenfelder Ministranten sind auf ihrer Reise nach Rom am dritten Tag Papst Franziskus ganz nah gekommen. Mehr als zehn Minuten lang fuhr das Kirchenoberhaupt im „Papamobil“ durch die Reihen der rund 50 000 Ministranten aus den deutschen Bistümern, darunter allein mehr als 5500 aus der Diözese Regensburg. Sie bereiteten dem Papst einen herzlichen Empfang mit Rufen und Fahnen. Begleitet werden die Gruppen aus Teublitz und Schwarzenfeld von ihren beiden Pfarrern Michael Hirmer und Heinrich Rosner.

Und es war gar nicht so einfach, wie Pfarrer Hirmer der MZ aus Rom berichtete, am Dienstag nach der „Siesta“ noch einen freien Platz auf dem Petersplatz zu ergattern. Denn der war bis auf den letzten Platz mit Ministranten aus Deutschland und Österreich gefüllt. Papst Franziskus hatte am Dienstagabend zur Audienz geladen. „Das ‚Dabei sein‘ am Peterplatz in Rom ist schon etwas Besonderes“, erzählte Pfarrer Michael Hirmer, der schon zum dritten Mal eine Ministrantengruppe nach Rom begleitete. „Noch kein Papst gewährte den Messdienern eine Sonderaudienz am Abend“, berichtete er aus seinen Erfahrungen. Die Minis dankten es mit lauten „Papst Franziskus“-Rufen.

„Papst ist direkt vorbeigefahren“
Ganz besonders haben sich Juliette, Sophie, Martina, Salomea und Lisa aus Teublitz auf die Begegnung auf dem Petersplatz vorbereitet: „Wir haben in der Gruppenstunde ein über fünf Meter langes Transparent mit dem Logo unserer Pfarrgemeinde gestaltet.“ Dieses wurde auch an der Seite der Kolonnaden des Petersplatzes enthüllt. „Der Papst ist direkt an uns vorbeigefahren und hat unser Transparent gesehen“, freuten sie sich.
Für Pfarrer Heinrich Rosner waren die Begegnungen mit anderen Pfarreien und der Austausch über die Ministrantenarbeit aufschlussreich. Vor allem aber die Audienz: „Der Papst sprach in Deutsch über das Vorbild, das Maria mit ihrem Ja gegeben hatte“, berichtete er der MZ aus Rom.
Nach einem lebendigen Vorprogramm, in dem unter lautem Jubel auch die Ministranten aus der Diözese Regensburg begrüßt wurden, stimmten die Minis die Vespergesänge an. Benjamin Böhme meinte, dass er und auch viele jungen deutsche Katholiken die Gestaltung der Vesper mit Papst Franziskus anders erwartet hätte. Deshalb hätten sich viele Romfahrer nicht wie bei üblichen Papstaudienzen angesprochen gefühlt.

 Hitze machten Minis zu schaffen

Voll Freude war auch Roland Unger mit seiner Tochter Martina, der als Busbegleiter zum ersten Mal bei einer Ministrantenwallfahrt dabei war. „Ich konnte die Feier in erster Reihe miterleben und er fuhr direkt an mir vorbei. So nah werde ich den Papst nie wieder sehen.“ Glücklich aber von der Hitze geschafft, kehrten die 450 Ministranten aus den Pfarreien des Landkreisen in ihre Hotels zurück. 

Mehr Bilder zur Ministrantenwallfahrt finden sich -hier-

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