telemannMit ausgewählter Musik zur weihnachtlichen Festzeit wurde das 134. Telemann-Konzert am Sonntagspätnachmittag  in der Saltendorfer Wallfahrtskirche „Mariä Heimsuchung“ gestaltet. Instrumental- und Vokalmusik von der Renaissancezeit bis ins 21. Jahrhundert wurde großartig wiedergegeben. Die Musik vom Namensgeber der Konzertreihe Georg Philipp Telemann und seinen Zeitgenossen war in dieser Feierstunde besonders vertreten.

So wurden auch die Darbietungen mit einem viersätzigen Violinwerk Telemanns eröffnet. Diese Einleitung mit den kontrastreichen Sätzen „Dolce-Allegro-Affettuoso-Presto“ gelang der Geigerin Stefanie Heinrich in gewohnter musikalisch-virtuosen Interpretation. Auch wurde dabei sehr deutlich, wie gut und ausdrucksstark die Musik Telemanns ist. Hermann Heinrich (Violoncello) und Norbert Hintermeier (Orgel) übernahmen die „Continuo“-Begleitung. Mit Telemanns Freund und Zeitgenossen Johann Sebastian Bach wurde das Programm fortgesetzt: Die Regensburger Sopranistin Claudia Gerstmann sang zwei Weihnachtslieder aus Bachs sogenannten „Schemelli-Gesangsbuch“. Die Sängerin überzeugte hier genauso sicher und souverän wie auch bei den weiteren Vokalwerken von Georg Friedrich Händel oder Valentin Rathgeber.

Mit einer Orgelpastorella des Augsburger Domorganisten Johann Xaver Nauss wurde übergeleitet zu Werken von Lothar Graap und Orlando di Lasso. Mit Graaps Bagatellen über „Du meine Seele singe“ wurden Kompositionen im zweistimmigen Biciniumstile  von Stefanie und Hermann Heinrich  bestens vorgestellt. Diese Miniaturen für Violine und Violoncello wurden im Programm mit einem kontrapunktisch reichhaltigen Werk des in München wirkenden Orlando di Lasso gegenübergestellt. Weitere Instrumentalmusik des Oberpfälzer Benediktinerfraters Marianus Königsperger und des an der Münchner Hofkapelle wirkenden Evaristo Felice dall‘ Abaco leiteten hin zur abschließenden „Marianischen Antiphon“ zur Advents- und Weihnachtszeit „Alma Redemptoris Mater“ des Banzer Benediktinerpaters und Telemannzeitgenossen Johann Valentin Rathgeber.

Dieses Saltendorfer Telemann-Konzerte wurde wieder mit ausgewählten Schriftlesungen, Meditationen und besinnlichen Worten durch den Diakon Heinrich Neumüller ergänzt.  Diese Verbindung von konzertanten Musikdarbietungen und entsprechenden Texten ließen diese Darbietungen wieder zur geistlichen Feierstunde im wahrsten Sinne des Wortes werden.

Text und Bild: W. Artmann