Diakonenweihe als Jahrhundertereignis

Vorfreude und Anspannung kennzeichnete die erste Arbeitssitzung des Primizausschusses der Pfarrgemeinde Teublitz. Eigentlich wäre die Aufgabe des Ausschusses „nur“ die Primizfeierlichkeiten von Uli Eigendorf im Juni und Juli kommenden Jahres vorzubereiten. „Jetzt aber haben wir zusätzlich noch die große Aufgabe ein Jahrhundertereignis vorzubereiten, das in die Geschichte der Pfarrgemeinde wie der Stadt Teublitz eingehen wird.“, leitete Pfarrer Hirmer die Sitzung ein. Gemeint ist die Diakonenweihe der Priesterkandidaten, die am 5. Dezember um 10.00 Uhr in Teublitz stattfinden wird.

„Wir werden Gastgeber für die ganze Diözese sein.“, ergänzte Robert Wutz, der den Primizausschuss als Vorsitzender leitet. In der Tat findet eine Diakonenweihe nur einmal im Jahr in einer Pfarrgemeinde statt, aus der ein Priesterkandidat stammt. „Nicht nur unser künftiger Neupriester Uli Eigendorf wird bei uns zum Diakon geweiht.“, erklärt Pfarrer Hirmer, „allen Priesterkandidaten aus ganzen Diözese Regenburg wird der Bischof in einem feierlichen Gottesdienst die Hände auflegen.“ Deshalb haben sich auch schon mehrere Busse aus verschiedenen Pfarrgemeinden angemeldet.

Bischof Rudolf Voderholzer kommt nach Teublitz

Die logistische Herausforderung für die Pfarrgemeinde Herz Jesu ist dabei groß. Neben dem Bischof und den Vorständen aus dem Priesterseminar sowie den Heimat- und Praktikumspfarrern werden einige weitere Dutzend Priester und bis zu 60 Seminaristen erwartet. Das Teublitzer Pfarrheim wird deshalb an diesem Tag zur Sakristei umfunktioniert. Im Seniorenraum und untern Gang sollen sich die Priester umkleiden, während die Ministrantensakristei unter dem Pfarrheimdach Platz finden wird. Im Pfarrhaus werden sich der Bischof mit seinen Begleitern, die Vorstände des Priesterseminars, die Konzelebranten und die Weihekandidaten umziehen. Empfangen werden diese durch die Kinder des Kinderhauses Herz Jesu.

„Wir gehen davon aus, dass unserer Pfarrkirche bis auf den letzten Platz gefüllt sein wird.“, rechnet Wutz vor, „selbst wenn wir großzügig weitere Bänke in den Seitenschiffen aufstellen, müssten wir damit rechnen, dass im hinteren Bereich der Kirche viele Menschen stehen werden.“ Auf Mesner Günter Karcher und sein Team wird eine große Aufgabe zukommen. Die feierliche Weiheliturgie wird durch den Domzeremoniar und dem Subregens des Regensburger Priesterseminares gestaltet. Doch Mesner Karcher sieht das gelassen: „Wenn wir zusammenhelfen, packen wir das.“

Für den feierlichen und festlichen Charakter des Gottesdienstes spielt die Kirchenmusik eine wesentliche Rolle. Mit Dekanatskirchenmusiker Norbert Hintermeier hat Teublitz hier aber einen verlässlichen Mitarbeiter. „Ich bin mir sicher, dass unser Kirchenmusiker in Absprache mit den Verantwortlichen in Regensburg eine tolle liturgietaugliche Kirchenmusik präsentieren wird.“, ist sich Pfarrer Hirmer sicher.

Gasmahl in der Schulaula

Doch mit der Vorbereitung des Weihegottesdienstes ist es nicht getan. Nach der Liturgie wartet auf die aus der ganzen Diözese erwarteten Gäste ein kleiner Mittagsshnak. Die Ministranten unterstütz durch die Kolpingsfamilie bieten Würstel, Tee und Punsch zur Stärkung vor der Kirche an. Außerdem soll ein großes Festmahl für die Weihekandidaten und deren Angehörigen sattfinden. Doch wo finden sich derzeit in Teublitz Räumlichkeiten für ein Festmahl für 150-200 Personen? Die Wahl fiel auf den die Aula samt Mehrzweckraum der Schule. „Sagt mir, wie viele Leute ihr dafür zum Helfen braucht.“, lautete der einfache Kommentar von Frauenbundvorsitzende Waltraud Neumüller. So werden ca. 25-30 Helferinnen beim Festmahl den Service übernehmen. In Absprache mit dem Priesterseminar muss noch geklärt werden, was es genau zu essen geben wird. Um einen Katerer wird sich Kirchenpfleger Matthias Obermeier kümmern. Kaffee und Kuchen soll in Eigenleistung erbracht werden.

Bei einem ersten Treffen mit den Verantwortlichen des Priesterseminares konnten erste Detailfragen geklärt werden. Regens Martin Priller und Subregens Robert Paulus kamen nach Teublitz, um die Örtlichkeiten in Augenschein zu nehmen und erste Fragen zu beantworten. „Für die aufwändige Liturgie wird es sicherlich noch weitere Treffen geben“, resümierte Subregens Paulus. Während Wutz die große Herausforderung in Sachen Logistik sieht: „Wir müssen einen detaillierten Plan machen, mehr Leute ins Boot holen und genau sagen, wer was wann zu machen hat.“ Auf den Teublitzer Primizausschuss und die ganze Pfarrgemeinde Herz Jesu wird für das Jahrhundertereignis „Diakonenweihe“ sicherlich noch viel Arbeit zu kommen, da waren sich alle Ausschussmitglieder sicher.

Was ist eine Diakonenweihe?

Die Diakonenweihe ist für einen Priesterkandidaten so etwas wie eine Hochzeit, da er vor Gott die wesentlichen Versprechen ablegt, die seinen künftigen Lebenswandel betreffen. Mit der „Ehelosigkeit um des Himmelsreiches Willen“ verspricht er seine zölibatäre Lebensform und mit dem Versprechen von Ehrfurcht und Gehorsam gegenüber dem Bischof gelobt der künftige Priester seine Loyalität gegenüber Bischof und Kirche.

Jeder Priester wird zuerst zum Diakon geweiht. Diakon heißt übersetzt „Diener“, denn jeder kirchliche Amtsträger ist zum Dienst an den Menschen verpflichtet. Diakone sind Mitarbeiter und Helfer eines Pfarrers im pastoralen Alltag einer Pfarrgemeinde. Sie können das Sakrament der Taufe spenden und eine katholische Ehe schließen. Auch können sie den Dienst bei Beerdigungen übernehmen und verkünden in der Messfeier das Evangelium.

Die bis zu zehn Weihekandidaten wirken als Pastoralpraktikanten bis zur Ihrer Priesterweihe am 25. Juni 2016 den diakonalen Dienst in ihren Praktikumspfarreien versehe. Dort lernen sie praktisch, was sie später als Priester erwartet.

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