Pfarrei Teublitz 0057… und das ist in diesem Fall ganz wörtlich zu nehmen. Denn 32 Teublitzer Firmlinge machten sich an einem trüben Maientag in die Stadt am nördlichsten Punkt der Donau auf, um dort die Kathedrale des Bischofs von Regensburg zu besichtigen. Dabei durften die Firmbewerber mit einem Dombaugesellen sogar auf Dach und die Türme steigen.

Gut chauffiert von Dekan Michael Hirmer kamen die Teublitzer Firmlinge mit Kaplan William Akkala am Regensburger Dom an, wo schon Christian Pilz von der Dombauhütte wartete. Bevor es an den Aufstieg zum Dach und den Türmen der Kathedrale ging, erklärte Dekan Hirmer den Firmbewerbern erst einmal die wichtigsten Orte innerhalb des Doms. Dabei stand zunächst ein Stuhl im Mittelpunkt. Denn eine Kirche wird zur Kathedrale, wenn dort der Bischofsstuhl, die Kathedra (von griechisch Stitz Sessel), steht. Damit ist der Dom zu Regensburg die Kathedrale der Diözese Regensburg und Sitz des aktuellen Bischofs Dr. Rudolf Voderholzer, in dessen Namen die Teublitzer Firmlinge am 26. Juni gefirmt werden. Die Verbundenheit mit dem Bischof und seiner Kathedrale zeigt auch das Chrisam-Öl, das bei der Firmspendung verwendet wird. Dieses wird einmal im Jahr vor dem Osterfest durch den Bischof für das ganze Bistum geweiht. Dekan Hirmer zeigt den Teublitzer Kindern nicht nur das Chrisam-Öl sondern auch die anderen heiligen Öl: Das Krankenöl und das Katechumenenöl. Alle werde sie in wertvollen Behältern an einem Seitenaltar des Doms aufbewahrt. Auch dient der Regensburger Dom als Grablege für die Bischöfe, welche die Firmlinge besichtigten.

 

 

 


Dann aber wurde es für die Heranwachsenden spannend. Denn Dombaugeselle Christian Pilz führte die Teublitzer über den Eselsturm in den Dachstuhl des altehrwürdigen Gotteshauses. Dort sahen die Kinder wie die tonnenschwere Schwalbennetzorgel des Doms an nur vier Drahtseilen verankert ist und wie zu früherer Zeit über eine Art Hamsterlaufrad schere Lasten ins Gebälk der Kathedrale gehoben wurden. Über eine Regenrinne mit bester Aussicht auf die Donau samst Steinerner Brücke ging es schließlich in den Nordtrum des Doms, wo auf einer Gerüstbrücke gut die Grundform der Bischofskirche erkennbar wurde. Die Kathedrale wurde in Form eines großen Kreuzes gebaut.

Über eine enge Wendeltreppe ging es hinab ins Kirchenschiff und von dort in das Chorgestühl, wo normalerweise die Herren des Domkapitels beten. Vor dem Allerheiligsten in der Seitenkapelle beteten die Firmbewerber in Stille. Zum Abschluss zeigte Christian Pilz den Teublitzern noch seinen Arbeitsplatz, die Dombauhütte. Das altehewürde Handwerk des Steinmetzes zählt mittlerweile zum immateriellen Weltkulturerbe. Auch heute noch werden die Steine wie im Mittelalter bearbeitet. Die einzelnen Techniken und Werkzeuge hierfür führte der Dombaugestelle den Firmlinge vor.

Ein lustiger wie lehrreicher Nachmittag in Regensburg.