PICT1034In der evangelischen Kirche ist traditionsgemäß der Kirchenmusiker der „Kantor“. In der katholischen Kirche aber wurde nach dem 2. Vatikanischen Konzil und der Liturgiereform das Amt des Kantors als „Vorsänger“ im wahrsten Sinne des Wortes wieder neu geschaffen. Diese Rolle findet gerade mit der Einführung des neuen Gotteslobs und den neuen Begleitpublikationen in Form von Kantoren- und Werkbüchern wieder eine Neubelebung.

Der Kantorendienst gehört in die Grundform des Gottesdienstes und erfüllt wesentliche Aufgaben. Daher findet seit Wochen auch im Dekanat Schwandorf wieder eine Kantorenschulung durch Dekanatskirchenmusiker Norbert Hintermeier statt.

 

Interessierte Sängerinnen und Sänger aus den Pfarreien Altenschwand, Bruck, Bodenwöhr, Fischbach, Neuenschwand, Schwandorf/Herz Jesu und Teublitz treffen sich nun seit Wochen montags und mittwochs in der Teublitzer Pfarrkirche „Herz Jesu“, um diese wichtige Aufgabe in der Liturgie noch näher kennenzulernen. Neben dem Gotteslob mit seinen Wechselgesängen, Messreihen, Choralmessen, Rufen und Psalmen werden die gebräuchlichen Kantorenbücher und neuen Werkbücher mit den Psalmvertonungen zum Antwortgesang vorgestellt. Das Singen am Ambo mit Mikrofon soll vor allem in der Einstiegsphase geübt werden. Dieser Kantorendienst ist nicht  Sologesang im künstlerischem Sinne, sondern liturgische Rolle im Sinne der Wortverkündigung. Daher werden auch phonetische und praktische Übungen und Ausspracheregeln wie auch Lektorenübungen und Atemschulung erarbeitet. Auch das liturgische Kirchenjahr, Aufbau der Laudes, Vesper und Komplet ist Inhalt dieser Fortbildung. Deshalb wird vor der Urlaubszeit im Sommer auch die Vesper praktisch gepflegt.

Im Herbst sollen „Kantorenproben“ mit Einstudierung der Gesänge für die entsprechenden Pfarreien angeboten werden, damit dieses Kantorenamt in vielen Pfarreien langfristig gepflegt wird. „Denn ein Sänger kann bereits einen Gottesdienst schon wesentlich bereichern, da das neue Gotteslob zahlreiche Möglichkeiten anbietet“, stellte Dekanatskirchenmusiker Norbert Hintermeier fest.  

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Text und Bilder: Artmann